Eingewöhnung

Die Eingewöhnung in der Krippe trifft Eltern oft schneller als erwartet:

Vom Gefühl her ist das Kind eben erst auf die Welt gekommen und schon beginnt die Krippeneingewöhnung. Für alle Beteiligten, Eltern und Kind, ist das ein ziemlich großer, aber auch sehr spannender Schritt. Bei aller Vorfreude nun bald auch wieder ein Stück Freiheit zurückzugewinnen, macht man sich als Eltern auch Gedanken:

Ist es vielleicht noch zu früh?
Ist mein Kind schon so weit?
Sollten wir nicht doch lieber noch ein Jahr warten?

Während die Kinder neue Bezugspersonen kennen lernen, müssen die Eltern Vertrauen aufbauen und loslassen lernen. Wir verstehen Sie und Ihre Sorgen und begleiten Sie deswegen bei jedem Schritt, den Sie und Ihr Kind in diesen großartigen, neuen Lebensabschnitt machen.

Im Folgenden möchten wir Ihre Fragen beantworten und Ihnen erklären, wie der Ablauf einer Eingewöhnung in unserer Kindertagesstätte aussieht, was genau das Berliner Modell ist und wie die Umgewöhnung zum Kindergarten begleitet wird.

 

Warum ist eine Eingewöhnung in der Krippe wichtig?

Was genau ist die Eingewöhnung eigentlich?

Der Begriff beschreibt die ersten Wochen, die das Kind in der Kinderkrippe verbringen darf. Diese Anfangszeit ist meistens ziemlich überwältigend: so viele neue Eindrücke, neue Gerüche, neue Gesichter, neue Regeln, neue Routinen und so vieles Unbekannte, das erst einmal verarbeitet werden muss. Das kann im ersten Moment für einen kleinen Menschen ziemlich viel sein und meistens braucht das Kind seine Zeit, um sich an all das zu gewöhnen. Veränderungen, die zu abrupt geschehen, machen ein Kind oft hilflos und führen zu Frust. Dazu kommt die fehlende, gewohnte Bezugsperson.

Natürlich bietet die neue Situation auch viele spannende Dinge, wie beispielsweise andere Kinder oder neues Spielzeug, das es zu entdecken gilt. Dennoch üben diese unbekannten Dinge erst einmal einen starken Reiz aus und sollten Stück für Stück, jeden Tag ein bisschen mehr, an das Kind herangetragen werden, um keine Überforderung auszulösen. Auch das unbekannte Gefühl der Trennung ist etwas, womit das Kind während der Eingewöhnungsphase erstmals konfrontiert wird und das behutsam begleitet werden sollte.

Die Eingewöhnung nimmt erheblichen Einfluss darauf, wie unbeschwert das Kind seine Kita-Zeit erleben wird. Das Kind findet dadurch seinen Platz in der Gruppe, lernt seiner neuen Umgebung zu vertrauen und fühlt sich geborgen und bestärkt. Eine positive Erfahrung beim Eintritt in die Krippe unterstützt zudem laut Forschungen zur Eingewöhnungszeit die spätere Bewältigung von Neubeginnen im Leben, wie zum Beispiel den Übertritt in die Schule.

Bei der Eingewöhnung orientieren wir uns an dem Berliner Modell (im folgenden erläutert)

 

Ablauf der Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

Es gibt unterschiedliche Eingewöhnungsmodelle, wobei das Berliner Modell am häufigsten in Deutschland praktiziert wird.

Das Berliner Modell ist vor allem sehr bedürfnisorientiert. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Trennung und über das Vorgehen wird individuell an die Situation und den Bedingungen des Kindes angepasst. Das Ziel ist eine behutsame und schrittweise Gewöhnung an die neue Umgebung, damit die Trennung von den Eltern leichter ist. Der Ansatz, es sei besser und einfacher für das Kind eine schnelle Trennung herbeizuführen – ähnlich wie beim Abreißen eines Pflasters – ist glücklicherweise veraltet. Wir teilen die Meinung der Begründer des Berliner Modells, dass eine langsame Krippeneingewöhnung, bei denen die Eltern miteinbezogen werden, am besten funktioniert.